Ob Clarins, Clinique und Estee Lauder oder Nivea, Balea und Dove, ob teuer oder billig, sie alle und viele mehr haben diverse Creme-Tübchen anzubieten, die Schauriges enthalten: Microplastik. Heimlich, still und leise haben sich fast unsichtbare, millimetergroße Plastikpartikel in Körper- und Gesichtscreme, aber auch Zahncreme und Duschgel eingeschlichen. Hatten wir etwa vor, durch tägliche Gesichtswäsche und Zähneputzen die Donau, den Gardasee oder die Arktis zu verseuchen? Nicht wirklich. Wir haben gar nicht für möglich gehalten, dass böses Platik als Schleifmittel, Füllstoff und Bindemittel in Kosmetika in Frage kommt und so natürliche Stoffe wie gemahlene Nuss- oder Kokosschalen, Mandelkleie und Tonerde einfach aus der Zutatenliste schmeißt. Gut für die Firmen, dass uns niemand gefragt oder informiert hat, denn wer kauft das schon bewusst. Wir wollen etwas anderes in den Händen halten, wenn wir unser Bad betreten: konzentrierte Natur mit stoffgewordenem Respekt und einem Duft von liebevollem Miteinander aller Erd-, Luft- und Wasserwesen. Also, her mit der selbst gemachten Ringelblumen-Körperlotion und der Kamillen-Gesichtscreme.
Monatsarchiv: September 2015
Abfallzauber mit Komposthaufen
Wenn die Sonnenblumen verwelken, die Erbsen schlapp in ihrem Stützgerüst hängen und die Tomatenblätter braun werden, dann fragt man sich: Schon wieder alles falsch gemacht oder ist einfach nur Herbst? In beiden Fällen sind Selbstversorger-Anfänger wie wir reif für den Bau eines eigenen Komposthaufens, auf dem man alle Gartenabfälle los wird und so nebenbei Medizin für den Garten gewinnt. Kompost verbessert die Bodenstruktur und die Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen. Er gibt den Boden neue Nährstoff-Nahrung und stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Schädlinge und Pilze. Der Komposthaufen verzaubert den Abfall in Medizin. Klar, denken wir, den können wir gebrauchen. Aber, wie baut man so eine magische Kiste?
Dörren für Dussel
Man könnte ja auf die Idee kommen, in einem dürregeplagten Land wie Kalifornien würde das Dörren quasi von alleine gehen. Ja, für unfreiwilliges Trockengemüse im Garten. Nein, für den gewollten Dörrverzehr – es sei denn, man schätzt Staubpaniertes und Spinnenbewebtes. Also her mit dem elektrischen Dörrautomat (wir lernen engl.: Dehydrator) inklusive Zeituhr. Unser Traum von selbst getrockneten Tomaten und von einer neuen Verwertungsart für die unbeabsichtigte Massenernte von Petersilie und Zucchinis ist zum Greifen nah.
Die Psychologie der Gartenerde und der Wurmtee
Es gibt da jemanden, mit dem wir gerne befreundet wären: Unsere Gartenerde. Auf den ersten Blick war sie uns sympathisch und wir haben viel Zeit mit ihr verbracht. Wir haben mit ihr und dem Spaten herumgetollt, sie gewässert und umarmt, sie täglich besucht und ihr grüne Gefährten geschenkt. Doch irgendwann wurde uns klar, etwas stimmt nicht mit ihr. Sie redet nicht mit uns. Sie schickt uns Zeichen der Unzufriedenheit und des Protests, indem sie ihre ehemals grünen Gefährten braun werden und die Blätter kringeln lässt. Sie hat keine Lebensfreude und keine Energie. Unsere Gartenerde sucht sich sogar schlechte Gesellschaft und hängt mit Wesen rum, die alles nur kaputt machen wollen. Zuerst schauen wir ungläubig zu, dann kämpfen wir und beschimpfen sie. Schließlich fällt uns auf, dass wir unsere vermeintliche Freundin, die Gartenerde, gar nicht wirklich kennen. Wer ist sie und was geht in ihr vor? Wir holen uns Hilfe bei der Gartenerden-Psychologin…