traum selbstversorger

Wie werde ich Selbstversorger in kleinen Schritten

Das Mairüben-Experiment

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Es ist doch immer das Gleiche vorm Gemüseregal im Laden: Tomaten, Gurken, Zucchini und co. Irgendwann hat man alles schon x-Mal durchgekocht und auf nichts davon mehr Lust. Wenn dann mal ein neuartiger Pak Choi im Regal liegt denkt man sich: Ja, eigentlich eine gute Idee, aber wer weiß ob es schmeckt und wie kocht man den überhaupt und ach, viel zu kompliziert das alles, lieber doch her mit den Zucchinis.

Moment! So kann es nicht weitergehen. Schon gar nicht im eigenen Gemüsegarten, wo man doch alles so schön selbst im Griff hat. Endlich Gelegenheit, anzubauen, was der Mensch schon lange vergessen hat.

Vergessen, weil er es von der Industrie nicht aufgetischt bekommt, da für die manches Gemüse nicht in Arbeitsabläufe oder Rentabilitätsüberlegungen passt. Da wären: Der Gute Heinrich zum Beispiel, der Vorläufer des Spinats (die Samen sind bei uns nicht aufgegangen, bzw. was aufgegangen ist, sieht nicht nach Gutem Heinrich aus), die Haferwurz (eine weiße Karotte, die anders schmeckt – muss bei uns noch wachsen) und die Mairübe, eine Mischung aus Radieschen und Rettich.

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Die Mairübe! Sie zeigte sich zunächst von ihrer besten Seite: Die Samen gingen auf, sie wuchs gut an, bekam riesige Blätter und wir freuten uns höllisch. Ja, alles richtig gemacht, sogar die passende Mondphase abgewartet, es hat sich gelohnt. Dann dachten wir: Hm. Die Rübe selbst bleibt viel, viel, viel kleiner, als der betörende Busch, der aus ihr heraus kommt (der nebenbei bemerkt, den Salaten das Licht nimmt – woher soll man auch wissen, dass man einen Busch pflanzt, wenn man eine Rübe anbaut?) Die Stunde der Wahrheit war heute gekommen. Es ist Ende Mai und die Mairübe hat wahrscheinlich nichts im Juni verloren – oder doch? Jedenfalls raus mit der ersten Rübe. Immerhin eine, die eine rundliche Form hatte. Etwas klein, etwas wurmstichig, etwas holzig vielleicht. Aber das würfelgroße Stück, das wir uns munden liesen schmeckte fantastisch.

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Da nun die erste Rübenernte nicht so umfangreich war, nutzen wir doch das, was massig da ist: die Blätter. Die kann man auch essen, haben wir gelesen. Gut, also rein in die Pfanne. Zwisch. Aus dem mächtigen Blätterhaufen ist ein dezentes Überbleibsel geworden. Verhält sich wie Spinat und sieht auch so aus, mit ein wenig dickeren Stängeln vielleicht und mehr Blattstruktur. Wir toasten lieber noch ein Brot, sonst wird ja keiner satt. Ah, ein völlig neuer Geschmack! Gewöhnungsbedürftig schon, aber auch schön wild, ein bisschen als hätte man Spinat mit Radieschengeschmack geimpft. Wir leben noch.

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