Wenn sich der Mückenstich auf der Stirn zu einer stattlichen Beule entwickelt, dann ist es höchste Zeit für den Spitzwegerich. Der Saft der handzerriebenen Blätter betont die Stirnbeule zwar zusätzlich mit einem schönen Grünschleier, aber es juckt und blitzt nicht mehr auf der Haut. Mit etwas Glück und noch mehr Spitzwegerich-Saft ist der Mückengraus hurtig abgeklungen und nur noch der Grünschleier übrig. Kaum ist der gedankliche Lobpreis auf den Spitzwegerich verklungen, hat man das Allerweltskraut schon wieder vergessen. Bis zum nächsten Mal, wenn man mit juckender Beule vor die Tür rennt und am Straßenrand weit und breit kein Spitzwegerich mehr wächst. Oder, wie hier in Kalifornien, er nur vertrocknete, saftlos-knusprige Blätter in die staubige Luft streckt. Nein, das wird uns nicht passieren. Wir haben das Kraut, das überall wächst, aus Heimweh in einem Blumentopf ausgesät und ernten die kräftig grünen Blätter für eine Spitzwegerich-Salbe.
Schlagwort-Archive: Kräutermedizin
Kräutermedizin selbst gemacht (Teil 1)
Helfen die wirklich, die Kräuter? Ich glaube schon. Allerdings beschränkt sich meine Erfahrung auf die pflanzlichen Hustentropfen aus der Apotheke, die Thymian und Primel enthalten (Bronchicum®) oder andere Mittelchen, die aus der Fabrik stammen. Ehrlich gesagt habe ich die Verbindung zwischen dem Thymian in meinem Garten und dem Thymian in einem gekauften Produkt nicht gezogen. Hallo! Es ist der gleiche Thymian mit prinzipiell der selben Wirkung. Außerdem dachte ich, es braucht enormes Fachwissen, um aus einer Pflanze eine Medizin zu machen. Huhu! Die Pflanze selbst ist schon die Medizin. Ausgestattet mit diesem neuen, revolutionären Gedankengerüst – pardon: Mindset – mache ich mich auf in eine sehr alte Welt: In die großmütterliche Tradition der selbst gemachten Hausmittelchen und der Kräutermedizin.